Kategorie: Gründung

  • Vom Angestelltendasein zum Unternehmertum

    Was braucht es, damit diese Metamorphose gelingt?
    Eine oft gestellte Frage und ein Thema, daß mich seit meiner eigenen Gründung vor 11 Jahren beschäftigt – besonders in den letzten sieben Jahren, in denen ich GründerInnen auf ihrem Weg intensiv begleite.
    Denn neben der fachlichen Expertise ist entscheidend – bisweilen sogar noch entscheidender als das fachliche Knowhow: Wie eine Person in der neuen und vielschichtigen Rolle ankommt und sie für sich gestaltet. Das beinhaltet auch, Aufgaben, für die diese Person nicht auf der Welt ist, gut zu delegieren.
    Sandra Thoms, Gründerin des Dryas Verlags formulierte das so: „Du willst wissen, was Dir so richtig schwer fällt? Werde selbständig und Du wirst es herausfinden.“
    Denn es sind ganz verschiedene Qualitäten gefragt. In meinen Workshops zum idealen inneren Team unterscheide ich dabei Macherinnen und Mächtige:
    Zu den Macherinnen gehören neben Felicitas Fachfrau: Melissa Marketing, Bruni Büroorga, Frieda Finanzia, Patricia Personalia, Paula Putzengel, Senta Selbstorganisation und Thea Technik.
    Zu den Mächtigen zähle ich: Anna Adrenalin, Hilary Humor, Ida Innovation, Nina Netzwerkel, Rita Recherche, Sophia Souverän, Veronika Vision und Zoe Zuversicht.


    Mögen Sie gemeinsam Mimi MussDasAllesSein, Zenzi Zaghaft und Bella BeeilDich vom Sinn und Zweck des Unternehmens überzeugen!

    Etwas abstrakter formuliert lassen sich *Überraschung* genau die Kompetenzen erkennen, die im Zuge der Digitalisierung auch für „abhängig Beschäftigte“ zunehmend wichtiger werden. Als da zum Beispiel wären:

    1. Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
    2. Gestaltungswillen 
    3. Verantwortungsbereitschaft
    4. Strategisches Denken und Weitblick auch über den eigenen Bereich hinaus
    5. Fähigkeit, mit Veränderungen umgehen können
    6. Entwicklungsbereitschaft und Selbstlernkompetenz. 
    7. Flexibilität in Verbindung mit Klarheit
    8. Eigenverantwortung
    9. Fähigkeit zur Selbstorganisation und zum kreativen Umgang mit Beschleunigung und Unplanbarkeit

    Gold wert sind übrigens auch:

    1. Jegliche Form von Projekterfahrung incl. dem Wissen, daß in vielen Projekten irgendwann der Punkt kommt, wo mensch denkt, daß daraus nix mehr wird – und dann wird es doch noch gut.
    2. Das Wissen, daß es normal ist, daß sich eine Planung im Laufe des Entwicklungsprozesses durch die gewonnenen Erkenntnisse aktualisiert.
    3. Die Erfahrung des Scheiterns und Wiederaufstehens
    4. Die Fähigkeit, sich in andere Menschen und ihre Wünsche hinversetzen zu können
    5. Neugierde
    6. Die Fähigkeit Impulse an sich heranzulassen, sie zu prüfen und zu entscheiden, ob und wie mensch sie aufnimmt. 
    7. Verhandlungserfahrung und ein gesundes Selbstbewußtsein

    Die gute Nachricht: Vieles davon läßt sich trainieren. Zum Teil in Kursen und vor allem ganz wunderbar im täglichen (Arbeits-)Leben, in der Familie, im Ehrenamt und in der eigenen Gründungsvorbereitung. Und weiter gedacht: Schlußendlich nützen alle Fähigkeiten und Erfahrungen, die eine Person im Laufe der Gründung macht, um später ggfs. auch wieder angestellt gut arbeiten zu können.

    Als Partnerin der Gründerwoche will ich Ihnen an dieser Stelle noch eine Info geben: In der Woche vom 14. November finden im Rahmen der bundesweiten Gründerwoche wieder zahlreiche Veranstaltungen statt. 
    Wenn Sie jetzt noch in Schmökerlaune sind, schauen Sie doch mal in die Blogartikel rein, die sich mit dem Thema Gründung beschäftigen. Das sind zum Beispiel auch zwei wunderbare Gründerinnen-Porträts dabei.

  • Diesen Freitag feiern die Engel ;-)

    Diesen Freitag feiern die Engel 😉

    Genau neun Monate lang habe ich nun die Nachfolge in der Engel Apotheke intensiv begleitet. Irgendwie ein standesgemäßer Zeitraum für eine Babyfreundliche Apotheke 🙂


    Zum 15. Oktober 2015 hat Frau Bullmann die Hausapotheke vieler Regensburger übernommen und sie ist nun mit einer noch klareren Positionierung, einer neuen Website samt renovierten Logo, einer vitalen Facebook-Präsenz und einem neuem Image-Flyer sichtbar. Ein kleiner Ausschnitt meiner Aufgabe und gleichzeitig ein Beispiel für die kreative Zusammenarbeit von Grafikerin und Konzepterin ist die Zusammenarbeit mit neep-Kollegin Jutta Sonnleitner für Logo und Image-Flyer. Die Fotos auf der Website stammen übrigens von meiner BPW-Kollegin Petra Homeier. Diesen Freitag wird gefeiert (leider ohne mich, weil ich an diesem Tag nicht in der Stadt sein kann).Falls Sie am Freitag Zeit und Lust haben: Frau Bullmann und ihr Team freut sich, wenn Sie mitfeiern. Alle Infos finden Sie hier

    Engel Apotheke – Ecke Neupfarrplatz/Tändlergasse

    Ich freue mich, diese traditionsreiche (ältestes Geschäft Regensburgs!) und gleichzeitig topmoderne (Bestellung per WhatsApp & Lieferung per Fahrradkurier) Apotheke weiter zu begleiten!

  • Coachingförderung: Neuigkeiten jetzt auch beim Vorgründungscoaching

    Bereits seit 1. Januar gelten Änderungen in der Förderung von Coaching nach der Gründung. Seit 1. Mai hat nun auch beim Coaching vor der Gründung eine neue Förderperiode begonnen. Die neuen Formulare für dieses Vorgründungs- und Nachfolgecoaching sind seit letzter Woche auch verfügbar.
    Zeit also, ein kleines Resumée zu ziehen, zumal sich der Beginn eines Vorgründungscoachings grad verzögert, weil die Bearbeitung in der Übergangsphase drei Wochen länger dauert, was weder die Gründerin noch mich als Beraterin amüsiert. Aber das ist vergleichsweise harmlos, beim Coachingprogramm nach der Gründung brachte der Wechsel der Zuständigkeit von der KfW zur BAFA deutlich mehr Schwierigkeiten mit sich. Mittlerweile scheint das aber überwunden, mehr kann ich sagen, wenn in den nächsten Wochen der erste Verwendungsnachweis seinen Weg geht.

    Diese Optionen der Förderung gibt es derzeit:
    1. Vor der (Vollzeit-)Gründung: „Vorgründungs- und Nachfolgecoaching Bayern„. Weiterhin mein Lieblingsprogramm, weil es die höchstmögliche Förderung (70%) mit einem überschaubaren bürokratischen Aufwand und dem höchsten Nutzen kombiniert.
    2. Nach der Gründung: „Förderung unternehmerischen Know-hows„. Hier beträgt die Förderhöhe nur 50%. Trotzdem eine gute Lösung für alle, die es verpasst haben, sich bereits vor der Vollzeit-Gründung intensive Unterstützung zu holen. Und natürlich für alle, die sich aufbauend auf ein Vorgründungscoaching weiter kostengünstig kompetente Begleitung sichern wollen. Für alle, die noch vor der Vollzeitgründung stehen aber tatsächlich die zweite Wahl, weil aufwendiger in der Abwicklung, niedriger in der Förderquote, später im Einsatz und damit zwangsweise weniger wirkungsvoll.


    Beide Programme verlangen von den BeraterInnen eine neue Akkreditierung. Was ich mittlerweile auch geschafft habe, denn bei der BAFA gab es immense Softwareprobleme. Ich bin auch froh dafür, daß keine meineR KundInnen in der Phase einen Antrag gestellt hat, in der die „Inaussichtstellung eines Zuschusses“ bis zu 40mal an die gleiche Adresse verschickt wurde. Abgesehen davon, hat es natürlich auch seinen ganz eigenen Charme, nach sieben Jahren als KfW-Beraterin nochmal neu Belege und Erklärungen abzugeben.
    Der Gag an der Geschichte ist: Die einzig öffentlich zugängige Beraterdatenbank bei der KfW sollte zunächst abgeschalten werden, weil die KfW ja für das Coaching nach der Gründung nicht mehr zuständig ist. Weswegen für das Vorgründungs- und Nachfolgecoaching auch eigene Regelungen für die Beraterzulassung getroffen werden mussten. Jetzt bleibt die KfW-Beraterbörse doch erhalten und verkündet auch weiter, welche BeraterInnen für das Gründercoaching Deutschland, das es ja seit Januar nicht mehr gibt, zugelassen sind.(Falls Sie sich jetzt die Haare raufen wollen, nur zu!)
    Wenn ich volkswirtschaftlich betrachte, welchen Aufwand die Umstellung auf Seiten der Bewilligungsbehörden wie der BeraterInnen verursacht hat, wird mir leicht schwindlig. Wenn ich daran denke, wieviele Beratungsprojekte sich verschoben haben – weil wir mit GründerInnen, die Beratung in Anspruch nehmen wollten, zunächst noch nicht arbeiten konnten, erscheint mir das große Wort von der Gründungsförderung leicht absurd. Aber Schwamm drüber! Ich hoffe sehr auf Lerneffekte auf Seiten der Verantwortlichen, ich bin ja Optimistin!
    Vor allem freue ich mich auf die Zeit, wenn alles wieder rund läuft und Anträge auf Vorgründungscoaching wieder innerhalb von zwei Wochen bearbeitet werden, statt derzeit innerhalb von fünf Wochen. Nach wie vor stehe ich gerne für ein erstes Sondierungsgespräch zur Verfügung und begleite ggfs. die Beantragung.

  • „Kennste einen, kennst alle“ kannste total vergessen!

    Das besonders Fiese bei der Gründungsvorbereitung ist: mensch unterschätzt in der Regel Größe und Vielfalt der Aufgabe. Meistens weiß mensch noch nicht einmal, welche Möglichkeiten der Unterstützung verfügbar wären und inwieweit welches Angebot im speziellen Fall Sinn machen könnte.
    Dies alles in einer Situation, die einfach nicht vollständig überblickt werden kann und in der es immens wichtig ist, welche Sprache die Menschen sprechen, mit denen ich zu tun habe und ob ich mit der Arbeitsweise etwas anfangen kann oder sie mir gegen den Strich geht.

    Es darf also niemanden verwundern, daß mensch auf der Recherche nach passender Unterstützung auf Personen oder Institutionen stößt, die für ihn nicht passend/hilfreich erscheinen. Darauf reagieren Menschen unterschiedlich, da gibt es z.B.

    • Diejenigen, die das reflektieren und nun genauer wissen, worauf sie auf der Suche nach einer für sie passenden Unterstützung achten müssen. Gratulation!
    • Diejeningen, die aus mehreren Quellen Rat geholt haben, von den Informationen und „Anforderungen“ nun aber verwirrt oder überfordert sind. Was dazu führen kann, die Gründungspläne schnell zu begraben oder in einer Art Trotzreaktion ohne Unterstützung  loszulegen. Schade, denn auf diese Weise gehen viele gute Ideen verloren oder scheitern in der Umsetzung. 
    • Dazu kommen noch diejenigen, die nach einer „schlechten Erfahrung“ (was immer das gewesen sein mag) mit der Spezies „Gründungscoaches“ abschließen. Das finde ich besonders bedauerlich, denn ich bin davon überzeugt, daß es für jeden Menschen mit Gründungsinteresse die passende Unterstützung gibt, denn:

    Die Menschen, die in der Gründungsberatung tätig sind, ist mindestens so heterogen wie ihre Kundschaft. Da gibt es gewaltige und feine Unterschiede, zum Beispiel in puncto

    1. Qualifikation, sowohl (Herkunfts-)Berufsgruppe als auch Weiterbildung und folglich auch Beratungsschwerpunkte – oder auch nicht…
    2. Beratungskompetenz und Beratungsstil – von direktiv über interaktiv bis passiv.
    3. Horizont, Berufserfahrung und Lebensphase, weil das z.B. auch heißt: Kann jemand Ihre Lebenssituation einschätzen bzw. liegt seine eigene Erfahrung in einer Zeit mit ähnlichen oder ganz anderen Bedingungen.
    4. Konstellation, sprich: sitzt Ihnen ein freier Berater und damit jemand gegenüber, der selbst Unternehmer ist oder ein Vertreter einer Institution. Und falls letzteres zutrifft: handelt es sich um einen regionalen institutionellen Berater (für beide Geschlechter oder nur eins) oder um einen branchenspezifische Berater.
    5. Kosten: kostenlose Beratung bei institutionellen Beratern, mit staatlicher Förderung oder komplett selbstfinanziert bei freien Beratern.
    6. Volumen: Da gibt es alles von einmaliger Beratung (oft bei Institutionen), mehrere Beratungseinheiten und ganz intensive Begleitung bis zu 40 h oder gar mehr – über kürzere oder längere Zeiträume.
    7. Zugangsvoraussetzungen für die Erstberatung: Müssen Sie erst einen Businessplan einreichen oder bekommen Sie schon einen Termin, wenn Sie nur eine vage Idee haben. 

    Damit haben wir jetzt noch nicht über andere Angebote für Gründer*innen gesprochen, z.B. Seminare, Workshops, Startup Weekends und natürlich auch Bücher, Videos etc. Und über die „erfahrenen Unternehmer“, die ungefragt Ratschläge verteilen, die für deren Situation, Persönlichkeit und Branche passen, Ihnen aber nicht die Bohne weiterhelfen. Das wäre abendfüllend, bringt Sie aber nicht unbedingt weiter.

    Stattdessen versuche ich mich als Beitrag zu Ihrer Recherche an einer Zusammenfassung meiner Prinzipien

    1. JedeR mit einer vagen Idee oder auch „nur“ einem unbändigen Gründungsinteresse kann einen kostenlosen ersten Sondierungstermin mit mir vereinbaren. Die wesentlichen Entwicklungsschritte liegen VOR der formalen Gründung. Da will ich bereits an Bord sein, weil ich weiß, wie wertvoll und produktiv Unterstützung in dieser entscheidenden Phase ist. Nach diesem Erstgespräch können wir einschätzen, ob und wann wir im Anschluß dann intensiver miteinander arbeiten – oder auch nicht. In jedem Fall gebe ich Ihnen eine Empfehlung für die nächsten Schritte und mögliche Ansprechpartner.
    2. Ich nehme die Freiheit, die ich mir als freie Beraterin nehmen kann und arbeite grundsätzlich nur mit Menschen, deren Persönlichkeit ich interessant finde und deren Ziele zu meinen Werten passt. Und zwar mit vollem Engagement.
    3. Ich gebe keine allgemeinen Ratschläge, die mensch auch in jedem Ratgeber lesen oder Seminar hören kann, sondern gebe gezielte Impulse für das konkrete Vorhaben, die Sie in eine kompetente Handlungsfähigkeit versetzen. Dazu greife ich sowohl auf meine fachlichen Kompetenzen zurück, als auch auf meine Erfahrungen aus dem Arbeitsfeld Rehabilitation und aus dem Tango Argentino. Dadurch kann ich mich hervorragend auf mein Gegenüber einstellen und Entwicklung fördern.
    4. Ich arbeite intensiv daran, aus der Idee ein schlüssiges und marktfähiges Konzept zu entwickeln – Hand in Hand, Hirn mit Hirn und Radar an Radar mit Ihnen. 
    5. Ich belehre niemals, sondern sorge wertschätzend für angemessene Realitätsorientierung.
    6. Kompetenzen, Ziele und Werte meines Gegenübers sind für mich wichtige Wegweiser für die Gestaltung der Zusammenarbeit.
    7. Meine Kreativität und mein Netzwerk lasse ich in den Prozeß der gemeinsamen Arbeit einfließen. Ich kenne meine Grenzen und binde dann gerne passendere Unterstützung mit ein oder gebe die Beratung ab.  Auch kooperiere ich gerne mit Ihren bewährten Wegbegleitern.
    8. Formalien erhalten soviel Aufmerksamkeit wie nötig und sowenig wie möglich. Im Mittelpunkt stehen Sie als Persönlichkeit und die Entwicklung eines Konzepts, daß Ihren Zielen entspricht und in die Welt passt.

    Zum Schluß meine Empfehlung für alle:
    Sehen Sie die Recherche nach passender Begleitung als Trainingslager für Ihr Unternehmerdasein. Freunden Sie sich auch mit dem Gedanken an, daß feste Überzeugungen sich unter Umständen wandeln können. Dafür werden Sie auch interessante Entdeckungen machen, versprochen! Gerne stehe ich Ihnen in dieser aufregenden Zeit zur Seite!

  • Tipps zur Existenzgründung für Mütter

    Auf meiner Liste toller GründerInnen, die ich hier gerne vorstellen will (ähnlich wie bei Laura Berg und Naomi Owusu) stehen noch ein paar Namen. Allerdings komm ich grad nicht dazu, diese zu interviewen. Was auch an den Interviewanfragen liegt, die bei mir gelandet sind. Ein Interview ist bereits online und zwar zum Thema Mütter und Existenzgründung. Naomi ist übrigens Mutter von vier Kindern, das Interview mit ihr ist also auch in dieser Hinsicht lesenswert!

  • Abitur als junge Mutter, jetzt CEO und vier Kinder: Naomi Owusu von Tickaroo

    Zwei Monate vor dem Abitur kam ihr erster Sohn auf die Welt. Was Naomi nicht davon abhielt, ihr Abi zu machen, betreuungstechnisch unterstützt von ihrer Schwester und ihrer Eltern. Eigentlich wollte sie Kinder- und Jugendpsychotherapeutin werden, also studierte sie ab 2000 Pädagogik (und später noch Psychologie dazu).
    2011 gründete sie mit drei Männern Tickaroo, eine Liveticker-App für lokale Sportereignisse jeder Art. Damit lassen sich Sport-Livedaten schnell und einfach  – ähnlich easy wie mit dem Facebook Messenger – teilen. So können die, die nicht vor Ort sein können, über Smartphone oder Computer bei Sportereignissen live dabei sein. Interessant ist das gerade für die unteren Ligen und für Sportarten, die keine besondere mediale Aufmerksamkeit genießen.

    Naomi, wie kommt frau von der Pädagogik zur Sport-App?
    Nach ersten Praktika im sozialen Bereich war mir schnell klar, daß es das für mich nicht ist. Ich wollte wirklich was bewegen und nicht nur Symptome lindern. Ich entwickelte mich in Richtung Medienpädagogik und machte Praktika und später auch Diplomarbeit bei einer Lufthansa-Tochter in Frankfurt. Die Themen Strategie, Organisationsentwicklung und Unternehmenskultur standen dabei im Fokus. Weil ich bzw. noch mehr mein Sohn zurück nach Regensburg wollte, ging ich nach dem Diplom in Regensburg auf Jobsuche.*
    Es bot sich die Chance, als Projektmanagerin in eine damals vierköpfige Multi-Media-Agentur einzusteigen. Die Agentur wurde größer, ich bekam immer mehr Verantwortung, zunächst als Key Account Managerin. In dieser Zeit bekam ich meinen zweiten Sohn, den ich ganz selbstverständlich in die Arbeit mit nahm. Mit Kunden in London kann ich schließlich auch telefonieren, wenn mein Kind bei mir auf dem Schoß liegt. Später habe ich in der Agentur die Bereiche Personal und Marketing aufgebaut und schließlich war ich für das Business Development zuständig.

    Na, das klingt doch alles wunderbar – was gab denn dann den Anstoß zur Gründung der GmbH?
    Mich hat in der Agentur gestört, daß ich meine Kunden nicht in dem Umfang und der Qualität beraten durfte, wie ich das für sinnvoll hielt Und natürlich wollte ich bei Unternehmensentscheidungen auch mitreden und nicht nur Sachen wieder gerade biegen, die schief liefen. Das Mitreden war aber nicht gefragt – oder ich habe das nicht deutlich genug kommuniziert. Zur gleichen Zeit entstand dann die Tickaroo-Idee, von der auch ein paar Kollegen ziemlich begeistert waren. Wir haben die Idee also unserem damaligen Arbeitgeber angeboten, aber da bestand kein Interesse. Also mußten wir die Idee selbst umsetzen und haben Tickaroo gegründet.

    Habt Ihr sowas wie einen proof of concept gemacht?

    Wir haben eine App fürs IPhone entwickelt und in den Apple Store gestellt. Die kam gut an und es war spannend, mit welcher Energie die Leute sie genutzt haben. Damit war uns das Potential klar.

    Hattest Du eigentlich Angst vor dem Ideenklau?
    Erstens bin ich davon überzeugt, daß Ideen in mehrfacher Ausführung existieren und zweitens ist die Idee ja nur ein ganz kleiner Teil des großen Ganzen.

    Nach der Gründung kam dann auch bald Sohn Nr. 3…
    Ja, ich finde das Säuglingsalter ja am entspanntesten. Da geht es nur um Essen, frische Windeln und Schlaf. Heute frage ich mich allerdings schon, wie ich das gemacht hatte, denn schließlich habe ich in der Zeit auch noch freiberuflich als Digital Media Consultant gearbeitet. Ich habe viel am Wochenende gearbeitet, wenn die Kinder vom Vater versorgt wurden. Natürlich habe ich viel von zuhause aus gemacht und ich hatte eine wunderbare Studentin als Kinderbetreuerin, die mir echt viel abgenommen hat.

    Bei Sohn Nr. 4, der vor eineinhalb Jahren auf die Welt kam, bist Du dann allerdings auf Teilzeit umgestiegen…
    Ja, zwei Babys so kurz hintereinander, das schlaucht dann schon. Da habe ich dann das Loslassen gelernt. Und Tickaroo hat es letzendlich eine Professionalisierung gebracht. Wir haben uns zusammengesetzt, meine Aufgaben analysiert und die Verantwortung verteilt. Wir haben eine neue Ebene eingezogen und unsere Prozesse optimiert. Ab da kamen nicht mehr alle mit ihren Fragen und Problemen zu mir, das kann mensch auf Dauer sowieso nicht durchhalten, ohne daß die Qualität leidet. Das Selbstbewußtsein aller ist seitdem gewachsen, was mich sehr freut. Es ist schön zu sehen, wie sich die Mitarbeiter jetzt mehr zutrauen und auch ein Ausfall einer Führungskraft kein wirkliches Problem darstellt. Auch eine Vier-Tage-Woche ist bei uns kein Problem.

    Was ist, wenn Fehler passieren?
    Dann werden die gemeinsam analysiert und wir schauen, daß wir die Sache wieder ausbügeln. Angst habe ich nur vor Fehlern, die vertuscht werden. Wenn ich einen Fehler kommen sehe und das Risiko überschaubar ist, halte ich mich auch manchmal zurück. So lernen alle am meisten.

    Wie soll es mit Tickaroo weiter gehen?
    Wir haben mit Tickaroo noch mehr vor. Deswegen geht derzeit alles Geld in die Produktentwicklung, um das Konzept noch weiter auszubauen.

    Woher nimmst Du  eigentlich Deine Sicherheit?
    Ich war ein sehr wildes Kind, bin sehr frei aufgewachsen, mit eher zu wenig Grenzen. Ich hatte sehr viele Freiräume, ich war nicht ständig behütet und betreut. Meine Eltern haben auch nie Zweifel an mir geäußert. So anarchisch ich vielleicht veranlagt bin, wenn es um die Firma geht, mutiere ich eher zum Typ Versicherungsvertreter. Die Verantwortung für unser gemeinsames Unternehmen nehme ich sehr ernst.

    Gab es für Dich besondere Herausforderungen?
    Eigentlich bringt jeder Tag neue Herausforderungen mit sich. Ich mag das, weil ich gerne Probleme löse.
    Die Vergrößerung des Teams auf mittlerweile 20 Mitarbeiter war eine Herausforderung. Die Mitarbeiter der ersten Stunde mußten sich umstellen, weil ich mich jetzt natürlich nicht mehr mit der Intensität um jede einzelne Person kümmern kann, wie früher.
    Gleich eine GmbH zu gründen, davor hatte ich am Anfang echt Respekt. Aber meine Mitgründer überzeugten mich und heute bin ich sehr froh darum. Ich hätte lieber zunächst etwas Kleines und Agiles im Untergrund wachsen lassen. Ich habe aber gemerkt, daß durch die Pflichten, die eine GmbH mit sich bringt, auch eine ganz andere Power entsteht. Als GmbH-Geschäftsführung bist Du dazu gezwungen, Dich um organisatorische Dinge zu kümmern und Monitoring zu betreiben. Da bin ich froh, daß ich einen Mitgesellschafter an meiner Seite habe, mit dem ich alle wichtigen Dinge besprechen kann.

    Liebe Naomi, herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für Dich, Deine Jungs und Tickaroo!

    Foto: Tickaroo GmbH

     So, zu guter Letzt noch das Sternchen von oben
    *Du hast noch eine sehr interessante Erfahrung zum Thema „Bewerben mit Kind“ beizusteuen, so viel ich weiß…
    Ich hatte mich bei einem Konzern beworben und im Lebenslauf mein Kind erwähnt. Im Interview – mit zwei Frauen übrigens –  ging es dann eine dreiviertel Stunde nur darum, wie mein Sohn betreut ist, was denn ist, wenn er krank wird usw. Und überhaupt nicht um meine Kompetenzen und Fähigkeiten. Nach dieser Erfahrung habe ich mein Kind nie wieder im Lebenslauf erwähnt. Mittlerweile mag das vielleicht anders sein, ich will jetzt niemanden davon abhalten, seine Kinder zu erwähnen. Ich hatte eben nur diese eine sehr negative Erfahrung.

    Weitere Interviews und Artikel:
    Gründerszene (Juni 2013)
    Deutsche Startups (September 2013)
    Mittelbayerische Zeitung
    Journalisten-Tools (März 2015)

  • Diese Frau will Kekse verkaufen: Laura Berg von KEKSZauber

    So, nun starte ich endlich mit einem Projekt, daß mir schon lange im Kopf herum spukt:  UnternehmerInnen zu interviewen, die mit Ihrem Business wirklich Unternehmergeist versprühen.

    Beginnen werde ich diese Reihe mit Laura Berg, die mit KEKSZauber „um die Ecke“  residiert. Von den ersten Gesprächspartnern, denen sie von ihrer Idee erzählte, bekam sie schon mal zu hören: „Sie wollen also Kekse verkaufen?“.


    Das tut sie tatsächlich, aber eigentlich übermittelt sie Botschaften. Per Buchstabenkeks in Bio-Qualität in bisher drei Geschmacksvarianten.  Mit diesem Konzept hat sie in diesem Jahr den O²-Business-Wettbewerb gewonnen.

     
    Was mich an ihrer Geschichte fasziniert: daß ihr Großvater 1977 seine Metzgerei aufgegeben hat, um ein Antiquariat für Bücher und Landkarten zu eröffnen – und zwar im gleichen Ladenlokal.
    Der Mut zu Entscheidungen, die auf den ersten Blick zumindest ein wenig verrückt erscheinen, scheint also in der Familie zu liegen 😉
    Beruflich gestartet ist Laura nämlich in der Tourismusbranche und hat dort schnell Verantwortung übertragen bekommen. Gleichzeit war das ein sehr gutes Trainingslager in Sachen Vertrieb, Marketing, strukturiertes Vorgehen und hartes Arbeiten.  Das familieneigene Antiquariat, das mittlerweile ihr Vater führt, bot ihr ebenfalls ein interessantes Erfahrungsfeld: Bereits als Jugendliche hat Laura ihren Vater auf Messen begleitet – auch international
     
    Laura, ein Unternehmen in der Familie, das kann eineN ja auch vom eigenen Weg abhalten, oder?
    Also, ich hatte nie das Gefühl, ich müßte Antiquariatsbesitzerin werden. Nach der Karriere in der Hotellerie hat meine Familie eher erwartet, ich übernehme ein Hotel irgendwo im Süden. Das wäre als Ruhesitz für sie ja auch ganz praktisch.  Nein, ich hatte immer das Gefühl, ich kann mein eigenes Ding machen und bekomme ihre Unterstützung. Nach dem Motto: „Wenn es gut durchdacht ist, warum nicht?“ Mein Vater ist übrigens auch einer meiner wichtigsten Sparringspartner für KEKSZAuber. Im Gegenzug unterstütze ich ihn mit meinem E-Commerce-Wissen derzeit dabei, für das Antiquariat einen neuen Online-Shop aufzubauen.
     
    Wann und wie bist Du mit Deinem Projekt gestartet?
    Die Idee hatte ich Ende Januar 2014. Mit den Planungen habe ich im März begonnen und zum 22. Mai mein Gewerbe angemeldet. Der Online-Shop startete am 1. September 2014. Sehr praktisch war, daß in der Planungszeit einige interessante Seminare angeboten wurden, z.B. vom IT-Speicher oder der IHK. Und es fanden ein paar interessante Messen statt, wo ich meine Idee testen konnte, z.B. auf der Biofach oder der Internetworld. 
     
    Damit hast Du also das gemacht, was Prof. Faltin von der FU Berlin einen „proof of concept“ nennt?
    Ja, ich habe auf den Messen die relevanten Stände besucht, ihnen von meiner Idee erzählt und das Feedback für mich ausgewertet.  Solange es nicht um Details ging, bin ich mit meiner Idee sehr offen umgegangen. Mir war wichtig, eine bunte Mischung an Reaktionen zu bekommen. Von Menschen, die mir vertraut sind und von Menschen, die ganz neutral ihre Einschätzung abgaben. Und mir war klar: Wenn ich die Idee umsetzen will, muß ich die richtigen Partner finden.
     
    Die weitverbreitete Angst vorm Ideenklau hattest Du also nicht?
    Nein. Denn nur mit der Idee kann jemand nicht viel anfangen. Das ist ja nur die Initialzündung. Ich habe aber immer Verschwiegenheit vereinbart, wenn es um Details und Zahlen ging. Also bei konkreten Gesprächen mit möglichen Dienstleistern oder Finanziers. 
     
    Was waren die speziellen Herausforderungen Deiner Gründung?
    Zunächst die Entwicklung von der Idee zum Keks. Die Kunst, einen Bäcker zu finden, der in zertifizierter Bio-Qualität frisch genau soviel liefert, wie gebraucht wird. Und dann produktionstechnische Feinheiten, in meinem Fall die Kombination von 3-D-Druck und aufwendiger Handarbeit an den Formen. Plus dazu einen Online-Shop auf die Beine zu stellen, mit dem sich leicht ganz persönliche Keksbotschaften erstellen lassen.
     
    Ein wesentlicher Punkt war natürlich die Finanzierung:  Meinen Darlehens-Antrag hat die KfW abgelehnt. Ohne Erklärung, die für mich natürlich super hilfreich gewesen wäre.  Zum Glück gibt es in der Region Regensburg ein spezielles Finanzierungsprogramm für Gründungen, das Regensburger Startkapital,  über das ich nun meinen Start finanziert habe.
     
    Punkt 3 war dann die Suche nach einem geeigneten Objekt, das bezahlbar ist, von der Lage her passt und die Anforderungen bzgl. Hygiene und Logistik erfüllt. Das nahm einige Zeit und Nerven in Anspruch.
     
    Last but not least: Die krümelsichere Verpackung, damit die Beförderung mit der Post den Keksbotschaften nichts anhaben kann. Apropos Verpackung: wenn ich heute von einem Unternehmen einen Auftrag für 500 Päckchen Kekse bekomme, brauche ich schnell ein paar Personen mit Gesundheitszeugnis, die mit an- bzw. einpacken.
     
    Was war für Dich die größte Überwindung?
    Den Schritt wirklich zu tun und nicht zurück in die Hotellerie zu gehen.
     
    Was gab und gibt Dir Sicherheit?
    Das positive Feedback von vielen Seiten. Ich habe mein Vorhaben gründlich durchdacht und nicht „hopplahopp“ gegründet.  Mir die Zeit zum Planen zu nehmen und dann nichts draus zu machen, war für mich keine Option. Und ich traue es mir auch zu, nach einem möglichen Scheitern wieder aufzustehen und mein Krönchen zu richten. 
    Ich könnte das Unternehmen auch nebenberuflich fortführen und meine Finanzierung ist so gestrickt, daß ich das Darlehen auch aus einem Angestelltenverhältnis heraus abzahlen könnt. Für mich hat sich der Schritt auf jeden Fall gelohnt, egal wie es endet.  Ich habe soviel gelernt, das kann mir keiner nehmen und ich bin mehrfach über mich hinausgewachsen. Meine Überzeugung ist: Es fliegt Dir nichts zu, aber Du kannst Dir alles erarbeiten. Ich hätte es mir auch nie verziehen, wenn ich es nicht probiert hätte.
     
    Welchen privaten Veränderungen hat Deine Gründung mit sich gebracht?
    Also es gibt sie natürlich, die  Leute, die die Idee erst doof fanden und jetzt, wo sich der Erfolg zeigt, sagen „Dir fliegt ja alles zu. Du hast einfach Glück“. Oder Menschen, die kein Verständnis dafür habe, wenn ich nicht mehr immer verfügbar bin, weil ich auf eine Messe fahre oder an einer Netzwerkveranstaltung teilnehme. Aber das sind Ausnahmen. Meine Freunde und natürlich meine Familie unterstützen mich tatkräftig: Zuerst bei der Renovierung und jetzt bei Auftragsspitzen. Und sie haben Verständnis dafür, daß ich als Unternehmerin meine Prioritäten nun anders setze.
     
    Abgesehen von family & friends: Welche Personen waren für Dich besonders hilfreich?
    Mein Gründungsberater, das Amt für Wirtschaftsförderung und der Mitarbeiter von der Lebensmittelaufsicht. Er hat sich mit mir vor der Anmietung das Objekt angesehen und mir genau gesagt, was ich verändern müßte, um die Anforderungen zu erfüllen.

    Liebe Laura, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute! 

    Foto: Petra Homeier

    Mehr mit und über Laura:

  • Je früher das Coaching, desto erfolgreicher die Gründung

    Davon bin ich als Praktikerin ja schon lange überzeugt. Belegen läßt sich dies damit, daß Unternehmen, die ein Vorgründungscoaching genutzt haben, drei Jahre nach dem Start eine Überlebensquote von 90 Prozent aufweisen, während durchschnittlich nur 62 Prozent aller Neugründungen und Übernahmen die kritische Anfangsphase überstehen. Sagt die IHK München.


    Was die Effekte von Coaching nach der Gründung angeht, titelte die Wirtschaftswoche im April: „Gründercoaching: Zweifel am KfW-Programm“ und zitierte die Ergebnisse einer im Mai 2014 veröffentlichten Evaluation. Klar positiv bewerten die Wissenschaftler darin das Gründungscoaching für Gründer aus der Arbeitslosigkeit heraus. Dieses wirklich wirksame Programm mit einer Förderquote von 90%, das nur im ersten Jahr nach der Gründung in Anspruch genommen werden konnte, ist inzwischen eingestellt, da die Arbeitsmarktpolitik nun andere Ziele hat. Tja, das verstärkt meine Empfehlung, sich vor dem Schritt in die hauptberufliche Selbständigkeit jemanden an die Seite zu holen. 
    Weiter stellen die Forscher fest: Das „normale“ Gründercoaching mit 50%iger Förderung, das bisher in den ersten fünf Jahren genutzt werden konnte, habe hingegen keine meßbaren Effekte.
    So gesehen ist die neue Regelung, daß das Coaching nach der Gründung nur noch in den ersten beiden Jahren nach der Gründung gefördert wird, ein logischer Schritt. Eine weitere Neuregelung steht für das Jahr 2016 an, wie dann die Förderung aussehen wird, ist unklar.

    Was mich zu der Empfehlung bringt, der eigenen Idee die besten Voraussetzungen zu geben und das Vorgründungscoaching zu nutzen. Es ist nicht nur wirksamer, sondern macht auch deutlich mehr Spaß. Denn es bietet Zeit und Raum, um Angebot und Geschäftsmodell systematisch weiter zu entwickeln und die Persönlichkeit als UnternehmerIn zu festigen. Ggfs. inklusive Businessplan für Arbeitsagentur und/oder Bank und Begleitung beim Antrag auf Gründungszuschuss.
    Das Programm läßt sich übrigens auch dann nutzen, wenn der Schritt von der nebenberuflichen Selbständigkeit in die Hauptberuflichkeit zur Debatte steht. Und nicht vergessen: Das Fiese am Gründen ist, daß mensch – zumindest beim ersten Mal 😉 Aufwand und Komplexität unterschätzt!  Alle Blog-Artikel zum Coaching vor der Gründung finden Sie hier

  • Kochen mit dem, was im Kühlschrank ist

    Heute in meinem Fall: Karotten (n=2), Thunfisch, Hirse und Bärlauch. Bekannte Sachen neu kombiniert. Nicht schlecht, aber ungewohnt.
    Das Prinzip funktioniert übrigens in der Konzeption von Unternehmen auch ganz gut. Zwei Beispiele dazu aus „tu felix austria“: Schokolade von Zotter und Kräuter von Sonnentor (sind wir also schon wieder beim Genießen, sorry!)
    Einen schönen englischen Namen hat das Ganze dann: Effectuation.


    Bevor ich das nun lang und breit erkläre, serviere ich Ihnen lieber zwei Videos:

    1. Michael Faschingbauer erklärt in knapp 15 Minuten am Beispiel Zotter, wie die Methode funktioniert (Mitschnitt vom TEDxSalzburg)
    2. Johannes Gutmann, Gründer von Sonnentor erklärt in 30 Minuten, wie er das Prinzip bei seiner Gründung angewendet hat

    So, und jetzt kommt die Überraschung! So wie ich koche (ehrlich gesagt allerdings lieber mit einem etwas besser sortiertem Kühlschrank), so beginne ich auch die Zusammenarbeit mit Gründer*innen. Genau deswegen am liebsten bereits in der Phase vor dem Start.

    1. Zunächst einmal sichten wir, was an Kompetenzen und Qualitäten vorhanden ist. Meistens entdecke ich noch dies und das, was meinem Gegenüber gar nicht präsent ist (Na, kennen Sie den Effekt auch aus Ihrem Kühlschrank?) oder für selbstverständlich gehalten wird (und erst auffällt, wenn es fehlt – ich sage nur: Räuchertofu).
    2. Anschließend bilden wir unterschiedliche Kombinationen und schätzen ein, welchen Nutzen diese stiften können.
    3. Dann treffen wir eine erste Wahl treffen und testen diese Idee.
    4. Die Testerfahrung nutzen wir zur weiteren Entwicklung, ggfs. testen wir weitere Kombinationen und treffen eine fundierte Entscheidung.
    5. Dann ist es an der Zeit, rundherum alle Fragen zu beantworten, die für die Gründung relevant sind und deren Antworten ganz nebenbei einen realistischen(!) Businessplan ergeben. Kann gut sein, daß wir jetzt „doch noch schnell einkaufen“ gehen, um eine wichtige Zutat zur Verfügung zu haben.
    6. Staunen wir darüber, was sich letzendlich zusammen kombiniert hat und freuen uns.
    7. Anschließend geht es daran, alle Vorbereitungen für einen guten Start treffen, z.B. was Marketing und Organisation betrifft (Stichwort: „Das Auge isst mit“)

    Guten Appetit 😉 

  • Sie sind mit der ersten Idee baden gegangen und wollen im zweiten Anlauf auf große Fahrt?

    Dies ist der letzte Beitrag zu meiner Artikelserie im Vorfeld des Existenzgründerinnentags, der heute von 10 bis 17 Uhr statt findet und bei dem ich Einzelberatungen anbiete.
    Menschen, die zum zweiten Mal gründen, legen zurecht besonderen Wert darauf, ihren Start optimal vorzubereiten. Denn sie haben erlebt, daß mensch in der Regel unterschätzt, was im Laufe einer Existenzgründung alles bearbeitet und beachtet werden will,. Aus diesem Grund sichern Sie sich auch gerne bereits im Vorfeld kompetente Beratung und können so die Erfahrung des Scheiterns konstruktiv nutzen.  


    Nun, ich nehme an, Sie können aus den Empfehlungen in den ersten fünf Artikeln dieser Serie schon Einiges für sich herausziehen.
    Da ich Zweit-Gründer gerne bei Ihrem Start begleite, biete ich Ihnen ein unverbindliches und vertrauliches Gespräch an.
    Dabei können wir klären, was Sie planen, wie ich Sie dabei unterstützen kann und welche Fördermittel Sie nutzen können.
    In jedem Fall lohnt sich die Analyse, warum es im ersten Anlauf nicht geklappt hat und welche Erfahrungen und Kontakte Ihnen im zweiten nützlich sein werden.
    Schreiben Sie mir und vereinbaren Sie ihren Termin: kontakt@karin-schnappauf.net Übrigens: Ich berate Sie auch gerne ganz oder teilweise per Telefon oder Skype.

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